Elasticsearch: Indexierung und Suchanfragen im Detail

Nachdem wir die Architektur und den Datenfluss des ELK-Stacks betrachtet haben, widmen wir uns nun Elasticsearch, dem Kernstück des Stacks. Elasticsearch ermöglicht es, große Datenmengen in Echtzeit zu indexieren, durchsuchen und analysieren.


Grundprinzip von Elasticsearch

Elasticsearch basiert auf Apache Lucene und ist eine verteilte, REST-API-basierte Such- und Analyse-Engine.
Wichtige Konzepte sind:

  • Index: Sammlung von Dokumenten mit ähnlichen Daten, z. B. Logdaten eines bestimmten Tages
  • Dokument: Einzelner Datensatz, gespeichert als JSON-Objekt
  • Shard: Segment eines Indexes für Lastverteilung und Performance
  • Replikat: Kopie eines Shards für Hochverfügbarkeit

Indexierung von Daten

Daten werden als Dokumente im JSON-Format an Elasticsearch gesendet.
Beispiel für einen einfachen Indexierungsvorgang:

POST /web-logs/_doc
{
  "timestamp": "2025-08-28T10:15:00",
  "status": 200,
  "method": "GET",
  "url": "/index.html",
  "response_time": 120
}

Elasticsearch speichert das Dokument im Index web-logs, und es ist sofort durchsuchbar.


Suchanfragen mit Elasticsearch

Elasticsearch unterstützt die Query DSL (Domain Specific Language) für komplexe Abfragen:

GET /web-logs/_search
{
  "query": {
    "match": {
      "status": 500
    }
  }
}

Diese Abfrage sucht alle Logs mit dem Statuscode 500.


Filter und Aggregationen

  • Filter: Effiziente Einschränkung der Ergebnisse, z. B. nach Zeit oder IP-Adresse
  • Aggregationen: Statistische Auswertungen, z. B. Anzahl von Fehlern pro Stunde

Beispiel für eine Aggregation:

GET /web-logs/_search
{
  "size": 0,
  "aggs": {
    "errors_by_hour": {
      "date_histogram": {
        "field": "timestamp",
        "calendar_interval": "hour"
      }
    }
  }
}

Performance-Optimierung

  • Sharding: Verteilung großer Indizes auf mehrere Shards
  • Replikation: Erhöht Ausfallsicherheit und Lesegeschwindigkeit
  • Index-Lifecycle-Management (ILM): Automatisches Archivieren oder Löschen alter Daten

Praxisbeispiel: Fehlerratenanalyse

Mit einer Kombination aus Match-Abfragen und Date Histograms können Unternehmen schnell erkennen, wann und wo gehäuft Fehler auftreten – ein zentraler Anwendungsfall für IT-Monitoring und Security.


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