Dark Web & Untergrund-Communities – Welche Infos dort auftauchen können

Einleitung

Neben dem offenen Internet („Surface Web“) und schwer zugänglichen Quellen („Deep Web“) existiert das Dark Web – ein Bereich des Internets, der nur über spezielle Tools wie Tor oder I2P zugänglich ist.
Hier tummeln sich neben Journalisten, Aktivisten und Whistleblowern auch Cyberkriminelle, die in Untergrund-Communities Informationen handeln und austauschen.
Für die Passive Reconnaissance können dort entdeckte Daten wichtige Hinweise liefern – aber der Zugang ist mit rechtlichen und ethischen Risiken verbunden.


Was ist das Dark Web?

  • Surface Web: der Teil, den Google & Co. indexieren.
  • Deep Web: Inhalte, die nicht indexiert werden (z. B. Intranets, Datenbanken).
  • Dark Web: absichtlich versteckt, nur über spezielle Netzwerke zugänglich.

Das Dark Web ist nicht per se illegal – es dient auch legitimen Zwecken wie dem Schutz von Privatsphäre. Doch: Viele Cybercrime-Marktplätze und Foren sind dort angesiedelt.


Typische Inhalte in Untergrund-Communities

1. Gestohlene Zugangsdaten

  • Login-Daten aus Datenpannen (E-Mail/Passwort-Kombinationen).
  • Admin-Zugänge zu Firmen oder Systemen.
  • Credentials für VPNs, RDP oder Cloud-Services.

2. Datenbanken & Dumps

  • Kundendatenbanken mit Namen, Adressen und Zahlungsinformationen.
  • Kreditkartendaten oder Bankinformationen.
  • Kombinationen aus alten und neuen Leaks.

3. Exploits & Tools

  • Malware, Exploit-Kits und Ransomware-as-a-Service.
  • Phishing-Kits, Botnets oder DDoS-Dienste.
  • Tutorials und „How-to“-Guides für Einsteiger in die Cyberkriminalität.

4. Insider-Informationen

  • Diskussionen über bestimmte Unternehmen oder geplante Angriffe.
  • Insider verkaufen manchmal interne Zugänge oder sensible Dokumente.

Risiken für Unternehmen

  • Verkauf sensibler Daten: Bereits gestohlene Zugangsdaten oder Datenbanken können im Darknet auftauchen.
  • Reputationsschäden: Kunden verlieren Vertrauen, wenn ihre Daten dort angeboten werden.
  • Gezielte Angriffe: Angreifer nutzen Leaks und Insider-Infos, um Unternehmen strategisch zu attackieren.

Chancen für Verteidiger

  • Threat Intelligence: Monitoring von Darknet-Quellen kann frühzeitig Hinweise auf geplante Angriffe liefern.
  • Leak-Erkennung: Unternehmen können prüfen, ob eigene Daten auftauchen.
  • Incident Response: Wenn Daten entdeckt werden, können sofortige Gegenmaßnahmen eingeleitet werden (z. B. Passwort-Reset, Kundenwarnung).

Rechtliche & ethische Grenzen

  • Reines Monitoring ist in vielen Ländern erlaubt, solange keine illegalen Aktivitäten durchgeführt werden.
  • Kauf oder Nutzung gestohlener Daten ist illegal und strafbar.
  • Best Practice: Zusammenarbeit mit spezialisierten Threat-Intelligence-Anbietern, die rechtssicher agieren.

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