Einleitung
Soziale Netzwerke sind längst nicht mehr nur Orte für private Kommunikation oder berufliches Networking. Für die Passive Reconnaissance sind sie eine wahre Schatzkiste an Informationen.
Ob LinkedIn, Facebook, Instagram oder Twitter/X – überall hinterlassen Menschen freiwillig Daten, die für Angreifer, Pentester und auch Verteidiger von großem Wert sind.
LinkedIn – das Gold für Angreifer
- Mitarbeiterlisten: Einfach nach einem Unternehmen suchen – schon erscheinen viele aktuelle und ehemalige Mitarbeiter.
- Jobtitel & Rollen: Angreifer erfahren sofort, wer Administrator, Entwickler oder Geschäftsführer ist.
- Technologie-Stacks: Oft verraten Mitarbeiter, mit welchen Tools und Systemen sie arbeiten („Erfahrung mit AWS, Kubernetes, SAP“).
- Netzwerke & Partner: Durch Kontaktlisten lassen sich Zulieferer und Partnerunternehmen identifizieren.
👉 Für Angreifer bedeutet das: perfekte Vorbereitung für Social-Engineering-Kampagnen oder gezielte Phishing-Mails.
Facebook & Instagram – persönliche Einblicke
- Standorte & Reisen: Urlaubsbilder oder Check-ins verraten Aufenthaltsorte und Abwesenheiten.
- Freundeslisten: zeigen potenzielle Angriffswege über private Kontakte.
- Lebensstil & Gewohnheiten: Informationen über Hobbys oder Vorlieben erleichtern Social Engineering.
👉 Beispiel: Ein Mitarbeiter postet ein Bild seines Arbeitsplatzes → auf dem Monitor ist ein interner Dienst zu sehen.
Twitter/X – schnelle Informationsquelle
- Echtzeit-Updates: Mitarbeiter twittern manchmal über Projekte, Releases oder Probleme.
- Hashtags & Diskussionen: geben Hinweise auf aktuelle Aktivitäten oder interne Themen.
- Unbedachte Äußerungen: können Schwachstellen offenbaren – etwa Kritik an eingesetzten Systemen.
GitHub & Entwickler-Communities
- Code-Repositories: Entwickler laden unbeabsichtigt API-Schlüssel, Konfigurationsdateien oder interne Skripte hoch.
- Commit-Historien: zeigen technische Abläufe und verwendete Frameworks.
- Issues & Diskussionen: verraten technische Probleme und interne Workflows.
Risiken für Unternehmen
- Informationslecks: ungewollt veröffentlichte Daten erhöhen die Angriffsfläche.
- Social Engineering: Angreifer können persönliche Infos nutzen, um glaubwürdige Phishing-Mails oder Anrufe zu gestalten.
- Reputation: Auch alte Posts oder Bilder können Unternehmen in ein schlechtes Licht rücken.
Schutzmaßnahmen
- Security Awareness Trainings: Mitarbeiter über Gefahren durch Social Media aufklären.
- Richtlinien: Klare Social-Media-Guidelines erstellen (z. B. keine internen Screenshots posten).
- Monitoring: Unternehmensnamen und Markenbegriffe aktiv überwachen.
- Regelmäßige Eigenprüfungen: Sichtbarkeit der Organisation aus Angreiferperspektive analysieren.
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