Einleitung
Neben Suchmaschinen und Social Media gibt es eine weitere, oft unterschätzte Quelle für wertvolle Informationen: Foren, Pastebins und öffentliche Dumps.
Ob Entwickler versehentlich Code hochladen, Cyberkriminelle Zugangsdaten teilen oder Mitarbeiter in Foren technische Fragen diskutieren – für die Passive Reconnaissance sind diese Plattformen ein echtes Eldorado.
Foren – unterschätzte Infoquellen
- Fachforen & Communities: IT-Mitarbeiter suchen in Foren Hilfe zu spezifischen Problemen. Dabei verraten sie oft ungewollt:
- eingesetzte Softwareversionen
- interne Konfigurationen
- Namenskonventionen oder IP-Strukturen
- Underground-Foren: In einschlägigen Communities werden kompromittierte Daten gehandelt oder ausgetauscht – auch wenn hier für Verteidiger rechtliche Vorsicht gilt.
👉 Selbst scheinbar harmlose Diskussionen können wertvolle Mosaiksteine für Angreifer liefern.
Pastebins – der schnelle Copy-Paste-Dienst
Pastebin, Ghostbin oder ähnliche Dienste werden genutzt, um Code-Schnipsel, Logs oder Textfragmente zu teilen.
Typische Inhalte:
- API-Keys und Tokens, die Entwickler versehentlich öffentlich posten.
- Log-Dateien mit Fehlermeldungen und Pfadinformationen.
- Konfigurationsdateien mit Zugangsdaten.
- Ausschnitte aus Datenbanken.
👉 Viele dieser Inhalte werden von Suchmaschinen indexiert – und sind so für jedermann auffindbar.
Öffentliche Dumps – wenn Datenpannen sichtbar werden
- Datenleaks (z. B. Kundendatenbanken, Passwortlisten) landen oft frei zugänglich im Netz.
- Angreifer nutzen diese Dumps, um Zugangsdaten wiederzuverwenden (Credential Stuffing).
- Verteidiger können prüfen, ob Mitarbeiterdaten betroffen sind (z. B. über Dienste wie Have I Been Pwned).
Risiken für Unternehmen
- Informationslecks: Fehlkonfigurationen oder Nachlässigkeit führen dazu, dass interne Daten plötzlich öffentlich verfügbar sind.
- Reputationsschäden: Werden Kundendaten oder interne Infos entdeckt, schadet das Vertrauen.
- Angriffsvektoren: Kombinationen aus Forenposts, Pastebins und Dumps liefern Angreifern ein fast komplettes Bild des Zielunternehmens.
Schutzmaßnahmen
- Monitoring: Automatisierte Tools oder Threat-Intelligence-Feeds nutzen, die Pastebins und Dumps überwachen.
- Awareness: Entwickler und Mitarbeiter schulen, um keine sensiblen Daten in Foren oder Pastebins zu posten.
- Incident Response: Auf entdeckte Leaks sofort reagieren – Daten entfernen lassen, Passwörter zurücksetzen, Kunden informieren.
- Bug Bounty & Security Culture: Anreize schaffen, damit externe Personen entdeckte Leaks verantwortungsvoll melden.
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