Einleitung
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – in der Cybersecurity und besonders in der Passive Reconnaissance kann ein Bild aber noch viel mehr verraten.
Fotos enthalten oft versteckte Metadaten oder zeigen unbewusst sensible Informationen. Mit Hilfe von Reverse Image Search lassen sich Bilder zudem quer durchs Internet zurückverfolgen und in neue Kontexte setzen.
Welche Informationen stecken in Bildern?
1. EXIF-Daten
- Viele Bilddateien enthalten EXIF-Metadaten (Exchangeable Image File Format).
- Typische Infos:
- Kameramodell und Seriennummer
- Aufnahmezeitpunkt
- GPS-Koordinaten (bei Smartphones oft aktiviert)
- Bearbeitungssoftware
- Beispiel: Ein Mitarbeiter postet ein Büro-Selfie → EXIF-Daten verraten den Standort des Unternehmensgebäudes.
2. Sichtbare Details im Bild
- Bildschirme & Whiteboards: Login-Seiten, interne Dokumente oder Projektpläne können versehentlich sichtbar sein.
- Namensschilder, Ausweise, Gebäudepläne: Oft unbeabsichtigt im Hintergrund erkennbar.
- Technik & Infrastruktur: Netzwerkschränke, Geräte oder Maschinen geben Hinweise auf eingesetzte Hardware.
Reverse Image Search – Bilder zurückverfolgen
Mit Tools wie Google Bilder, TinEye oder Yandex Images lassen sich Bilder im Netz suchen.
Anwendungsfälle in der Recon:
- Profilbilder: Erkennen, ob ein Mitarbeiter dasselbe Bild auf mehreren Plattformen nutzt → Querverbindungen.
- Logos & Grafiken: Alte oder inoffizielle Logos können auf verborgene Projekte hinweisen.
- Dokumentfotos: Ein einmal hochgeladenes Bild kann auf anderen Seiten wieder auftauchen – oft in überraschenden Kontexten.
👉 Reverse Image Search zeigt nicht nur identische, sondern auch ähnliche Bilder – nützlich, um Varianten oder veränderte Versionen zu finden.
Risiken für Unternehmen
- Standortlecks: Fotos mit GPS-Koordinaten können vertrauliche Standorte preisgeben.
- Informationslecks: Unbedachte Hintergrunddetails offenbaren interne Abläufe.
- Identitätsrisiken: Mitarbeiterfotos können für Social Engineering missbraucht werden.
Schutzmaßnahmen
- EXIF-Daten entfernen: Vor Veröffentlichung Metadaten mit Tools oder Bildbearbeitungssoftware löschen.
- Awareness: Mitarbeiter sensibilisieren, was im Hintergrund von Fotos sichtbar ist.
- Richtlinien: Klare Vorgaben für Unternehmenskommunikation in Social Media.
- Monitoring: Reverse Image Search nutzen, um die eigene Bildnutzung im Netz zu kontrollieren.
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