Einleitung
Plattformen wie GitHub, GitLab oder Bitbucket sind unverzichtbare Werkzeuge für moderne Softwareentwicklung. Sie ermöglichen Zusammenarbeit, Versionskontrolle und Open-Source-Sharing.
Doch genau hier lauert eine Gefahr: Entwickler veröffentlichen manchmal unbewusst sensible Informationen, die für die Passive Reconnaissance extrem wertvoll sind.
Welche Informationen stecken in Repositories?
1. Zugangsdaten & Schlüssel
- API-Keys, SSH-Schlüssel, Cloud-Tokens (z. B. für AWS, Azure oder Google Cloud).
- Passwörter in Konfigurationsdateien oder Skripten.
👉 Diese sind oft der direkte Schlüssel zu kritischen Systemen.
2. Interne Konfigurationsdateien
config.yml
,.env
odersettings.json
enthalten oft Datenbankverbindungen, interne URLs oder Debug-Modi.- Pfade geben Hinweise auf interne Systemstrukturen.
3. Quellcode & Business-Logik
- Rückschlüsse auf genutzte Frameworks, Versionen und Architekturen.
- Sicherheitslücken können durch schlecht programmierte Funktionen sichtbar werden.
4. Commit-Historien
- Alte Versionen von Dateien bleiben in der Historie erhalten.
- Selbst wenn ein Passwort aus einer Datei entfernt wird, bleibt es oft in einem früheren Commit sichtbar.
5. Diskussionen & Issues
- Entwickler sprechen offen über Bugs, Workarounds oder interne Probleme.
- Diese Infos können wertvolle Einblicke in die IT-Landschaft geben.
Beispiele aus der Praxis
- Ein Entwickler lädt versehentlich ein Repository mit
.env
-Dateien hoch → enthält Produktionsdatenbank-Zugang. - Ein Unternehmen veröffentlicht Open-Source-Code, in dem noch Hardcoded-Passwörter stehen.
- Alte Commits enthalten Hinweise auf interne Projektcodenamen und Serverpfade.
Risiken für Unternehmen
- Direkter Systemzugriff: Gestohlene Keys können Cloud- oder Datenbanksysteme kompromittieren.
- Informationslecks: Interne Strukturen werden nach außen sichtbar.
- Reputation: Sensible Leaks in öffentlichen Repos beschädigen Vertrauen bei Kunden und Partnern.
Schutzmaßnahmen
- Secret-Scanning: Automatisierte Tools einsetzen, die Repositories nach Schlüsseln und Passwörtern durchsuchen.
- Private Repositories: Interne Projekte niemals öffentlich stellen, außer bewusst als Open Source.
- Commit-Historie prüfen: Alte Commits regelmäßig auf sensible Daten überprüfen.
- Awareness: Entwickler schulen, wie sie mit sensiblen Daten umgehen sollen.
- Monitoring: Eigene Domains und Schlüssel mit Tools wie GitHub Advanced Security oder externen Services überwachen.
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