Open Source Intelligence (OSINT) Tools – Welche Tools für passive Recon unverzichtbar sind

Einleitung

Passive Reconnaissance lebt von offenen Quellen – aber die Fülle an Informationen im Internet ist riesig. Um nicht im Datendschungel unterzugehen, setzen Sicherheitsexperten auf spezialisierte OSINT-Tools.
Diese Werkzeuge helfen, Daten strukturiert zu sammeln, auszuwerten und Zusammenhänge sichtbar zu machen – ohne aktiven Kontakt zum Zielsystem.


Warum OSINT-Tools wichtig sind

  • Effizienz: Automatisierte Sammlung spart Zeit.
  • Struktur: Tools bringen Ordnung in große Datenmengen.
  • Visualisierung: Beziehungen und Muster werden sichtbar.
  • Reproduzierbarkeit: Ergebnisse lassen sich dokumentieren und nachvollziehen.

Unverzichtbare OSINT-Tools für Passive Recon

1. Maltego

  • Visualisierungstool für Netzwerke, Domains, Personen und Organisationen.
  • Nutzt sogenannte Transforms, um Daten aus verschiedenen Quellen zu verknüpfen.
  • Besonders geeignet für Beziehungsanalysen (z. B. zwischen Domains, E-Mails und Social Media).

2. theHarvester

  • CLI-Tool zum Sammeln von E-Mail-Adressen, Subdomains und Hosts aus Suchmaschinen.
  • Nutzt Quellen wie Google, Bing, Baidu oder LinkedIn.
  • Perfekt für einen schnellen Überblick über die externe Angriffsfläche.

3. SpiderFoot

  • Automatisiertes Recon-Framework mit über 200 Datenquellen.
  • Erkennt Subdomains, Leaks, WHOIS-Daten, Geoinformationen und mehr.
  • Lässt sich sowohl lokal als auch über das Web nutzen.

4. Shodan

  • „Suchmaschine für Geräte“ im Internet.
  • Findet offene Ports, Services und Banner – auch passiv über gespeicherte Daten.
  • Nützlich, um herauszufinden, welche Systeme eines Unternehmens öffentlich erreichbar sind.

5. crt.sh & andere CT-Log-Viewer

  • Ermöglichen die Suche nach SSL/TLS-Zertifikaten.
  • Zeigen auch Subdomains und Zertifikatshistorien an.
  • Besonders praktisch für Subdomain-Reconnaissance.

6. Have I Been Pwned

  • Plattform zum Überprüfen, ob E-Mail-Adressen oder Domains in Leaks auftauchen.
  • Für Unternehmen ein wertvolles Frühwarnsystem.

7. FOCA

  • Analysiert Metadaten in Dokumenten (Office, PDF, Bilder).
  • Kann automatisiert Dokumente aus Suchmaschinen ziehen und analysieren.

Vorteile & Grenzen der Tools

  • Vorteile: Schnell, strukturiert, leistungsfähig.
  • Grenzen: Datenqualität hängt von den Quellen ab, rechtliche Aspekte müssen berücksichtigt werden.
  • Wichtig: Tools liefern Rohdaten – die Analyse & Kontextualisierung bleibt Aufgabe des Menschen.

Risiken für Unternehmen

  • Dieselben Tools, die Verteidiger nutzen, stehen auch Angreifern zur Verfügung.
  • Fehlkonfigurationen oder unbedachte Datenfreigaben werden dadurch noch schneller entdeckt.

Schutzmaßnahmen

  1. Selbst prüfen: Dieselben Tools regelmäßig einsetzen, um die eigene Angriffsfläche zu sehen.
  2. Awareness: Wissen im Unternehmen verbreiten, welche Daten durch OSINT sichtbar werden.
  3. Monitoring: Permanente Überwachung statt punktueller Prüfungen.
  4. Incident Response: Schnell reagieren, wenn Leaks oder Exposition entdeckt werden.

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