Sicherheitsaspekte von ARP: Spoofing und Man-in-the-Middle

In den ersten beiden Teilen dieser Serie haben wir die Grundlagen von ARP und seine Funktionsweise im Netzwerk betrachtet. In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt auf den Sicherheitsrisiken, insbesondere ARP-Spoofing und Man-in-the-Middle-Angriffen, die durch die einfache Struktur von ARP möglich werden.


Warum ARP anfällig ist

Das Address Resolution Protocol wurde für Vertrauensumgebungen entwickelt:

  • Es gibt keine Authentifizierung bei ARP-Antworten.
  • Jedes Gerät im Netzwerk kann beliebige ARP-Replies senden.
  • Geräte speichern neue ARP-Informationen im Cache, ohne die Echtheit zu prüfen.

Diese Eigenschaften machen ARP anfällig für Manipulationen.


ARP-Spoofing: Funktionsweise

Beim ARP-Spoofing sendet ein Angreifer gefälschte ARP-Antworten, um sich als ein anderes Gerät auszugeben, z. B. als Gateway.

Ablauf:

  1. Angreifer sendet ARP-Reply: „Ich bin die IP-Adresse des Gateways, meine MAC-Adresse ist XYZ.“
  2. Opfer speichert diese Information im ARP-Cache.
  3. Sämtlicher Datenverkehr zum Gateway wird nun über den Angreifer geleitet.

Man-in-the-Middle-Angriffe (MitM)

Durch ARP-Spoofing kann ein Angreifer Datenverkehr abfangen, manipulieren oder umleiten.

Beispiele für MitM-Angriffe:

  • Abhören von Passwörtern bei unverschlüsselten Protokollen (HTTP, FTP, Telnet)
  • Einschleusen von Schadcode in den Datenstrom
  • Verändern von DNS-Antworten für Phishing-Angriffe

Erkennen von ARP-Spoofing

Mit Tools wie Wireshark oder TShark können verdächtige ARP-Pakete identifiziert werden:

  • Filter: arp
  • Verdächtig sind ARP-Antworten ohne vorherige ARP-Anfrage.
  • Mehrere MAC-Adressen für dieselbe IP-Adresse sind ein Warnsignal.

Praxisbeispiel: Wireshark-Analyse

Ein typisches Muster für ARP-Spoofing:

  • Viele ARP-Replies mit derselben IP-Adresse, aber unterschiedlichen MAC-Adressen.
  • Wiederholte ARP-Antworten ohne dazugehörige Requests.

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