Während AWS, Azure und Google Cloud den Großteil des Cloud-Markts dominieren, gibt es eine ganze Reihe kleinerer Anbieter, die gezielt Entwicklerfreundlichkeit, Preisstabilität und Datenschutz in den Vordergrund stellen. Sie verzichten auf die riesige Komplexität der Hyperscaler – und punkten dafür mit einfacher Bedienung, attraktiven Preisen und Fokus auf die Essentials.
In diesem Bonus-Teil schauen wir uns vier populäre Alternativen an, die du definitiv auf dem Radar haben solltest: Akamai (ehem. Linode), DigitalOcean, Hetzner Cloud und Vultr.
1. Akamai Cloud (ehemals Linode)
Kurzprofil
- Zielgruppe: Entwickler:innen, Start-ups, KMU
- Stärken: Einfache Nutzung, günstige Preise, Akamai-Edge-Netzwerk
- Rechenzentren: Global (z. B. Frankfurt, London, Tokio, etc.)
Akamai hat mit der Übernahme von Linode eine Brücke geschlagen zwischen einfacher Entwickler-Cloud und globalem Enterprise-CDN. Die Plattform ist auf das Wesentliche reduziert: virtuelle Maschinen, Object Storage, Datenbanken, Kubernetes – ohne übermäßige Komplexität.
Ideal für:
- Webapps, APIs, Dev/Test-Umgebungen
- Projekte mit globalem Traffic (Dank Akamai-CDN)
- DSGVO-konforme Workloads mit Standortwahl
2. DigitalOcean – Die Cloud für Entwickler:innen
Kurzprofil
- Zielgruppe: Entwickler:innen, Agenturen, kleine SaaS-Unternehmen
- Stärken: Einfache GUI, schnelle Bereitstellung, günstige Dev-Stacks
- Rechenzentren: USA, EU, Asien
DigitalOcean ist eine der beliebtesten Plattformen für Entwickler:innen weltweit. Ihr Konzept: Cloud für Macher – nicht für Administratoren. Alles ist auf Geschwindigkeit und Klarheit optimiert: Droplets (VMs), App Platform (PaaS), Managed DBs, Load Balancer und Spaces (Object Storage) lassen sich in Minuten starten.
Ideal für:
- MVPs, Start-up-Prototypen
- Hosting von Websites, Blogs, Microservices
- Entwickler:innen, die keine Lust auf „Cloud-Jungle“ haben
Besonderheiten:
- App Platform: Plattform-as-a-Service ähnlich Heroku
- Marketplace: Fertige One-Click-Stacks (WordPress, Node.js, etc.)
- Transparente Preismodelle (z. B. $6/Monat für VM mit 1 GB RAM)
3. Hetzner Cloud – Made in Germany
Kurzprofil
- Zielgruppe: Entwickler:innen & Unternehmen mit Fokus auf Datenschutz, Preis-Leistung
- Stärken: Sehr günstig, DSGVO-konform, leistungsfähig
- Rechenzentren: Deutschland (Nürnberg, Falkenstein), Finnland
Hetzner ist ein deutscher Anbieter mit besonders attraktiven Angeboten für Infrastruktur in Europa. Die Hetzner Cloud kombiniert extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit voller DSGVO-Konformität – was besonders im EU-Raum ein starkes Argument ist.
Ideal für:
- Preisbewusste Webprojekte
- Europäische Kunden mit Datenschutzanforderungen
- Entwickler:innen, die maximale Kontrolle über ihre Umgebung wollen
Besonderheiten:
- Sehr schnelle Instanz-Bereitstellung (unter 10 Sekunden)
- Günstiger Traffic (20 TB inkl.)
- API-first, mit Terraform-Support
4. Vultr – Flexibel & global
Kurzprofil
- Zielgruppe: Entwickler:innen & Reseller
- Stärken: Viele Regionen, flexible Servertypen, Bare Metal
- Rechenzentren: 30+ Standorte weltweit
Vultr bietet einen interessanten Mittelweg zwischen klassischer Entwickler-Cloud und globaler IaaS-Plattform. Besonders attraktiv ist das große Netz an Standorten, inklusive weniger typischer Regionen (z. B. Sydney, Johannesburg, São Paulo). Dazu kommen Optionen für Bare Metal oder Dedicated CPUs.
Ideal für:
- Globale Apps mit Edge-Anforderungen
- Projekte, die Bare Metal brauchen (Gaming, High-Perf)
- Hosting-Anbieter und Reseller
Besonderheiten:
- Snapshot-Migrationen zwischen Rechenzentren
- Block Storage & Load Balancer vorhanden
- Preislich leicht über Hetzner, aber mit mehr globaler Reichweite
Vergleich auf einen Blick
Anbieter | Preisniveau | Datenschutz (EU) | Nutzerfreundlich | Besondere Stärken |
---|---|---|---|---|
Akamai | 💰💰 | ✅ (EU-DCs) | ✅ | Edge-Integration, Akamai-CDN |
DigitalOcean | 💰💰 | ❗ USA | ✅✅ | App Platform, One-Click-Deploys |
Hetzner | 💰 (sehr günstig) | ✅✅ (DE & FI) | ✅ | Top Preis/Leistung, EU-Fokus |
Vultr | 💰💰 | ❗ Teilweise | ✅ | Bare Metal, viele Standorte |
Warum eine Alternative wählen?
Hier sind ein paar typische Gründe, warum Entwickler:innen oder Teams bewusst auf kleinere Anbieter setzen:
- Kosteneffizienz: Für viele Webanwendungen reichen 2–3 VMs völlig aus – dafür braucht man kein AWS.
- Schneller Einstieg: Kein Zertifikat, keine IAM-Policy, keine 25 Klicks – Instanz starten & los geht’s.
- Datenschutz & Rechtssicherheit: Vor allem im EU-Umfeld ist DSGVO-Konformität ein starkes Argument.
- Bessere Kontrolle: Kein Vendor Lock-in, keine proprietären APIs – alles Standard.
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