Teil 1 – Was ist IFTTT und warum ist es nützlich?

Automatisierung ist längst kein Luxus mehr, sondern Alltag. Zwischen Smart Home, Cloud-Diensten, Social Media und Arbeitstools entstehen ständig kleine Routineaufgaben: Benachrichtigungen weiterleiten, Daten sichern, Geräte synchronisieren. Genau hier setzt IFTTT (If This Then That) an. In diesem ersten Teil der Serie schauen wir uns an, was hinter der Plattform steckt, wie sie funktioniert und welche typischen Anwendungsfälle es gibt.


Die Grundidee: „If This Then That“

Der Name ist Programm: Wenn dies passiert, dann tue das.

  • If This = Auslöser (Trigger), z. B. „Wenn ein neues Foto auf Instagram gepostet wird …“
  • Then That = Aktion (Action), z. B. „… dann speichere es automatisch in Google Drive.“

Solche automatisierten Verknüpfungen heißen bei IFTTT Applets. Ein Applet verbindet zwei oder mehr Services miteinander, sodass ein Ereignis in einem Service eine Aktion in einem anderen auslöst.


IFTTT im Alltag

Einige typische Beispiele zeigen schnell, wie praktisch das ist:

  • Social Media: Wenn du ein neues YouTube-Video hochlädst, poste automatisch einen Tweet.
  • Produktivität: Neue Kalendereinträge automatisch in eine To-Do-App übernehmen.
  • Smart Home: Wenn der Bewegungsmelder im Flur ausgelöst wird, schalte das Licht an.
  • Datensicherung: Jeden Screenshot vom Smartphone direkt in Dropbox speichern.
  • Benachrichtigungen: Wenn morgen Regen angesagt ist, schicke mir eine Push-Nachricht.

Anstatt jede dieser Aktionen manuell auszuführen, laufen sie vollautomatisch im Hintergrund.


Applets, Services, Trigger & Actions

Damit du IFTTT schnell verstehst, hier die wichtigsten Begriffe:

  • Service: Ein externer Dienst oder ein Gerät, das mit IFTTT verbunden werden kann (z. B. Gmail, Twitter, Google Calendar, Philips Hue, Spotify).
  • Trigger: Das Ereignis, das eine Aktion auslöst (z. B. „neue E-Mail empfangen“, „Sensor löst aus“, „neues Foto hochgeladen“).
  • Action: Die Folgehandlung, die IFTTT nach dem Trigger ausführt (z. B. „Eintrag in Google Sheet“, „Push-Benachrichtigung“, „Gerät einschalten“).
  • Applet: Die konkrete Automatisierung, also die Kombination aus Trigger + Action.

Beispiel-Applet:

  • Trigger: „Sonnenuntergang in meiner Stadt“
  • Action: „Schalte Wohnzimmerlampen ein“

Wie funktioniert IFTTT technisch?

Die Plattform stellt Schnittstellen (APIs) zu den unterstützten Diensten her. Wenn ein Ereignis passiert, wird dieses über die API erkannt und an IFTTT gemeldet. IFTTT wiederum sendet über die API einen Befehl an den Ziel-Service, um die gewünschte Aktion auszuführen.

Für dich als Nutzer bedeutet das: keine komplizierte Programmierung, sondern eine grafische Oberfläche, in der du Trigger und Actions auswählst und verbindest.


Was braucht man, um loszulegen?

  • Konto bei IFTTT: Anmeldung ist kostenlos (es gibt auch kostenpflichtige Pro- und Pro+-Pläne mit erweiterten Funktionen).
  • Services verbinden: Einmaliges Login für die Dienste, die du verknüpfen möchtest.
  • App oder Weboberfläche: IFTTT ist im Browser und als mobile App verfügbar.

Sobald alles verbunden ist, kannst du bestehende Applets aktivieren oder eigene Applets erstellen.


Vorteile von IFTTT

  1. Einfache Bedienung
    Du brauchst keine Programmierkenntnisse. Alles funktioniert per Klick und Konfiguration.
  2. Große Auswahl an Diensten
    Von Social Media über Cloud-Speicher bis hin zu Smart-Home-Geräten – IFTTT unterstützt Hunderte von Services.
  3. Zentrale Steuerung
    Statt jede Plattform einzeln zu bedienen, kannst du Workflows bündeln.
  4. Flexibilität
    Egal ob Freizeit, Beruf oder Haushalt – für fast jeden Bereich gibt es passende Applets.

Grenzen und mögliche Nachteile

  • Abhängigkeit von IFTTT: Läuft die Plattform nicht, funktionieren auch deine Automationen nicht.
  • Datenweitergabe: Um Dienste zu verbinden, müssen Zugriffsrechte erteilt werden. Datenschutz ist ein wichtiges Thema (Teil 6 dieser Serie).
  • Komplexität limitiert: Ohne kostenpflichtige Version oder Workarounds sind nur einfache Trigger-Action-Flows möglich.
  • Latenz: Manche Aktionen passieren nicht in Echtzeit, sondern mit Verzögerung.

Warum ist IFTTT nützlich?

  • Zeitsparend: Routine-Aufgaben entfallen.
  • Fehlervermeidung: Automatisierung reduziert menschliche Versäumnisse.
  • Integration: Viele Dienste, die sonst nichts miteinander zu tun haben, können zusammenarbeiten.
  • Kreativität: Du kannst Workflows bauen, die perfekt auf deine Lebenssituation zugeschnitten sind.

Beispiele aus der Praxis:

  • Freelancer sichern automatisch Projekt-Mails in einer Datenbank.
  • Eltern lassen sich benachrichtigen, wenn die Smart-Home-Kamera Bewegung erkennt.
  • Sportler tracken Trainingseinheiten automatisch in Google Sheets.
  • Unternehmen verbinden Slack mit CRM-Systemen für automatisierte Statusmeldungen.

Erste kleine Übung

Um IFTTT praktisch zu verstehen, kannst du sofort starten:

  1. Erstelle ein Konto unter ifttt.com.
  2. Suche im Katalog nach einem bestehenden Applet, z. B. „If tomorrow’s forecast calls for rain, then send me a notification“.
  3. Aktiviere das Applet, verbinde die notwendigen Services (z. B. Wetter + IFTTT App).
  4. Teste, ob die Benachrichtigung korrekt ausgelöst wird.

Damit hast du dein erstes Applet eingerichtet — ganz ohne Programmierung.


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