Viele Anwendungsprotokolle wurden entwickelt, um sichere Kommunikation, Netzwerkverwaltung oder moderne verteilte Anwendungen zu ermöglichen. In diesem Beitrag betrachten wir die Protokolle HTTPS, SSH, SNMP und gRPC im Detail.
HTTPS – Hypertext Transfer Protocol Secure
- Erweiterung von HTTP um Verschlüsselung mit TLS (früher SSL).
- Läuft standardmäßig über TCP Port 443.
- Sichert die Datenübertragung zwischen Webbrowsern und Servern gegen Abhören und Manipulation.
- Grundlage für fast alle Webanwendungen und REST-APIs.
SSH – Secure Shell
- Bietet sicheren Fernzugriff auf Server und Netzwerkgeräte.
- Standardmäßig über TCP Port 22.
- Unterstützt:
- Authentifizierung über Passwörter oder Schlüsselpaare
- Verschlüsselung des gesamten Datenverkehrs
- Portweiterleitung und SFTP für sicheren Dateitransfer
- Wird heute als Standard für Remote-Administration angesehen.
SNMP – Simple Network Management Protocol
- Entwickelt für Überwachung und Verwaltung von Netzwerken.
- Nutzt typischerweise UDP Port 161 für Abfragen und 162 für Traps (Benachrichtigungen).
- Strukturierte Datenhaltung über eine MIB (Management Information Base).
- Versionen:
- SNMPv1/v2: Einfach, aber unsicher (Community Strings im Klartext).
- SNMPv3: Bietet Authentifizierung und Verschlüsselung.
gRPC – Google Remote Procedure Call
- Moderne RPC-Implementierung auf Basis von HTTP/2.
- Unterstützt bidirektionales Streaming und starke Typisierung durch Protobuf (Protocol Buffers).
- Vorteile:
- Hohe Effizienz und geringe Latenz
- Integrierte TLS-Verschlüsselung
- Plattformunabhängigkeit und Mehrsprachigkeit
- Beliebt für Microservices und Cloud-native Anwendungen.
Praxisbeispiele
- HTTPS: Online-Banking, E-Commerce, APIs.
- SSH: Remote-Administration von Linux-Servern und Netzwerkgeräten.
- SNMP: Netzwerk-Monitoring mit Tools wie PRTG, Zabbix oder Nagios.
- gRPC: Kommunikation zwischen Microservices in Kubernetes-Umgebungen.
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