ELK-Architektur: Wie Daten verarbeitet und visualisiert werden

Nachdem wir die Grundlagen und Einsatzszenarien des ELK-Stacks betrachtet haben, widmen wir uns nun der Architektur und dem Datenfluss. Ein Verständnis der einzelnen Komponenten und ihrer Aufgaben ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz des ELK-Stacks in Unternehmen.


Hauptkomponenten des ELK-Stacks

Der klassische ELK-Stack besteht aus drei zentralen Elementen, die in der Praxis häufig durch zusätzliche Tools wie Beats erweitert werden:

  • Elasticsearch:
    • Verteilter Such- und Analyse-Engine
    • Speichert Daten in Indizes, bestehend aus Shards und Replikaten
    • Bietet leistungsfähige Suchfunktionen und Aggregationen
  • Logstash:
    • Flexible Datenpipeline für das Sammeln, Transformieren und Weiterleiten von Daten
    • Nutzt Input, Filter und Output-Plugins für individuelle Workflows
  • Kibana:
    • Weboberfläche für Visualisierung, Dashboards und Reporting
    • Integration mit Elasticsearch für Echtzeitanalysen
  • Beats (optional):
    • Leichtgewichtige Daten-Shipper wie Filebeat, Metricbeat oder Packetbeat
    • Speziell für den ressourcenschonenden Datentransport entwickelt

Datenfluss im ELK-Stack

Der Weg der Daten verläuft typischerweise in vier Schritten:

  1. Datenerfassung:
    Beats oder andere Quellen sammeln Logs, Metriken oder Ereignisse.
  2. Verarbeitung:
    Logstash transformiert Daten mit Filtern, z. B. für Parsing, Anreicherung oder Normalisierung.
  3. Indexierung:
    Elasticsearch speichert die Daten in Indizes und stellt Suchfunktionen bereit.
  4. Visualisierung:
    Kibana bietet interaktive Dashboards, Diagramme und Berichte.

Skalierung und Clusterbetrieb

Für große Umgebungen kann der ELK-Stack horizontal skaliert werden:

  • Elasticsearch-Cluster: Mehrere Knoten für Lastverteilung und Hochverfügbarkeit
  • Logstash-Pipelines: Parallele Verarbeitung für hohe Datenvolumen
  • Kibana-Instanzen: Separate Instanzen für unterschiedliche Teams oder Umgebungen

Unterstützte Datenformate und Protokolle

Der ELK-Stack unterstützt eine Vielzahl von Formaten und Protokollen:

  • JSON und CSV für strukturierte Daten
  • Syslog für Netzwerk- und Systemmeldungen
  • REST-APIs für Cloud-Integrationen
  • Beats-Protokoll für performanten Datentransport

Praxisbeispiel: Webserver-Logs

  • Filebeat sammelt Apache- oder NGINX-Logs direkt vom Webserver.
  • Logstash parst die Daten und ergänzt Geoinformationen anhand von IP-Adressen.
  • Elasticsearch indexiert die Daten für schnelle Suchabfragen.
  • Kibana stellt Dashboards für Traffic-Analysen und Fehlererkennung bereit.

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