Ein Raspberry Pi eignet sich hervorragend als Grundlage für einen Homeserver. Er ist energieeffizient, kostengünstig und flexibel einsetzbar – sei es als Webserver, Medienzentrale oder Smart-Home-Controller. In diesem ersten Beitrag bereiten wir den Raspberry Pi vor, installieren das Betriebssystem und legen den Grundstein für ein stabiles, sicheres System.
Auswahl der passenden Hardware
Je nach Verwendungszweck unterscheiden sich die Anforderungen:
- Raspberry Pi 4 mit mindestens 2 GB RAM: Für einfache Web- oder Dateiserver
- Raspberry Pi 4 mit 4–8 GB RAM: Für Medienserver oder Smart-Home-Anwendungen
- Externe SSD statt SD-Karte: Höhere Geschwindigkeit und Lebensdauer, besonders für Datenbanken oder häufige Schreibzugriffe
- Stromversorgung: Netzteil mit 3 A Leistung für einen Pi 4
Tipp: Wer mehrere Dienste parallel betreiben möchte, sollte mindestens die 4-GB-Variante wählen.
Installation von Raspberry Pi OS Lite
Wir empfehlen Raspberry Pi OS Lite, da es ohne Desktop-Umgebung auskommt und daher Ressourcen spart.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Raspberry Pi Imager von der offiziellen Website herunterladen:
https://www.raspberrypi.com/software/ - Betriebssystem auswählen:
- „Raspberry Pi OS Lite (64-bit)“ für Serverbetrieb
- Optionale Einstellungen vornehmen:
- SSH aktivieren
- WLAN-Zugangsdaten hinzufügen (falls kein LAN-Kabel genutzt wird)
- Hostname vergeben
- Image auf eine MicroSD-Karte oder direkt auf eine SSD schreiben.
Erster Start und Zugriff per SSH
Nach dem Einsetzen der Karte und dem Einschalten des Raspberry Pi:
- IP-Adresse über den Router oder Tools wie „Angry IP Scanner“ herausfinden.
- Mit SSH verbinden:
ssh pi@<IP-Adresse>
Standard-Zugangsdaten:- Benutzername:
pi
- Passwort:
raspberry
- Benutzername:
Tipp: Nach dem ersten Login sofort das Passwort ändern:
passwd
Systemaktualisierung und Basis-Pakete
Bevor wir weitermachen, bringen wir das System auf den neuesten Stand:
sudo apt update && sudo apt upgrade -y
Nützliche Basis-Tools:
sudo apt install git curl htop ncdu -y
- htop: Interaktiver Prozessmonitor
- ncdu: Speicheranalyse im Terminal
Performance-Optimierungen
- Swap-Speicher anpassen: Bei zu wenig RAM kann ein größerer Swap-Bereich helfen:
sudo nano /etc/dphys-swapfile
WertCONF_SWAPSIZE=1024
für 1 GB festlegen. Danach:sudo dphys-swapfile setup && sudo dphys-swapfile swapon
- Unnötige Dienste deaktivieren:
sudo systemctl disable triggerhappy.service sudo systemctl disable bluetooth.service
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