Schema, Globale Kataloge und Namenskonventionen
1. Schema:
Das Schema ist die grundlegende Definition der Struktur von Active Directory. Es legt fest, welche Objekte und Attribute in der Active Directory-Datenbank existieren können.
- Bestandteile:
- Objektklassen: Beschreiben die Arten von Objekten, die erstellt werden können (z. B. Benutzer, Gruppen, Computer).
- Attribute: Definieren die Eigenschaften der Objekte (z. B. Name, E-Mail-Adresse, Passwort).
- Beispiel: Ein Benutzerobjekt könnte Attribute wie „Vorname“, „Nachname“ und „E-Mail-Adresse“ enthalten.
- Erweiterbarkeit: Das Schema kann erweitert werden, um benutzerdefinierte Objekte oder Attribute hinzuzufügen, z. B. für spezielle Anwendungen.
- Einheitlichkeit: Das Schema ist für die gesamte Gesamtstruktur (Forest) einheitlich und wird auf alle Domänen repliziert.
2. Globale Kataloge:
Der globale Katalog (Global Catalog, GC) ist eine Teilmenge der Active Directory-Datenbank, die eine schnelle Suche nach Objekten in der gesamten Gesamtstruktur ermöglicht.
- Funktionen:
- Enthält eine Kopie aller Objekte in der Gesamtstruktur, jedoch nur eine Teilmenge der Attribute.
- Wird verwendet, um Benutzer und Ressourcen domänenübergreifend zu finden.
- Unterstützt die Anmeldung von Benutzern, indem universelle Gruppenmitgliedschaften überprüft werden.
- Standort: Jeder Domänencontroller kann als globaler Katalogserver konfiguriert werden.
3. Namenskonventionen:
Namenskonventionen sind entscheidend für die Organisation und Identifikation von Objekten in Active Directory.
- Distinguished Name (DN): Der vollständige Name eines Objekts, der seine Position in der AD-Hierarchie beschreibt.
- Beispiel:
CN=Max Mustermann,OU=Vertrieb,DC=firma,DC=local
- CN: Common Name (Objektname, z. B. Benutzername).
- OU: Organisationseinheit (z. B. Abteilung).
- DC: Domain Component (z. B. Domäne).
- Beispiel:
- Relative Distinguished Name (RDN): Der Name eines Objekts innerhalb seines Containers.
- Beispiel:
CN=Max Mustermann
- Beispiel:
- UPN (User Principal Name): Ein benutzerfreundlicher Name für Benutzerkonten, ähnlich einer E-Mail-Adresse.
- Beispiel:
max.mustermann@firma.local
- Beispiel:
Logische vs. Physische Struktur
1. Logische Struktur:
Die logische Struktur von Active Directory dient der Organisation und Verwaltung von Objekten. Sie ist unabhängig von der physischen Netzwerkstruktur.
- Bestandteile:
- Domänen: Logische Gruppierungen von Objekten, die gemeinsame Sicherheitsrichtlinien und eine Datenbank teilen.
- Organisationseinheiten (OUs): Hierarchische Container innerhalb einer Domäne zur Organisation von Objekten.
- Gesamtstruktur (Forest): Die oberste Ebene, die alle Domänen und Bäume umfasst.
- Gruppenrichtlinien (GPOs): Regeln, die auf Domänen, OUs oder Standorte angewendet werden können.
- Vorteile:
- Flexibilität bei der Organisation von Ressourcen.
- Ermöglicht die Delegation von Verwaltungsaufgaben.
2. Physische Struktur:
Die physische Struktur beschreibt die tatsächliche Netzwerkarchitektur und die Verteilung der Active Directory-Dienste.
- Bestandteile:
- Standorte: Physische Netzwerkstandorte, die durch schnelle Verbindungen (z. B. LAN) definiert sind.
- Standortverknüpfungen: Verbindungen zwischen Standorten, die die Replikation steuern.
- Domänencontroller (DCs): Server, die die Active Directory-Datenbank hosten und Dienste wie Authentifizierung und Replikation bereitstellen.
- Globale Katalogserver: Domänencontroller, die den globalen Katalog hosten.
- Vorteile:
- Optimierung der Replikation basierend auf der Netzwerkstruktur.
- Reduzierung des Datenverkehrs zwischen Standorten.
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