Geolocation & EXIF-Daten – Ortsangaben aus Bilddateien auswerten

Einleitung

Ein einfaches Foto kann mehr verraten, als man denkt. Neben dem sichtbaren Motiv enthalten viele Bilder zusätzliche Metadaten – insbesondere EXIF-Daten.
Diese Daten können präzise Geoinformationen enthalten, die für die Passive Reconnaissance äußerst interessant sind. Damit lassen sich Standorte, Bewegungsmuster und sogar interne Abläufe nachvollziehen.


Was sind EXIF-Daten?

EXIF steht für Exchangeable Image File Format. Es ist ein Standard, mit dem Kameras und Smartphones Zusatzinformationen in Bilddateien speichern.
Typische EXIF-Daten sind:

  • Aufnahmezeitpunkt und Zeitzone
  • Kameramodell und Seriennummer
  • Verwendete Software zur Nachbearbeitung
  • GPS-Koordinaten (falls aktiviert)

👉 Besonders die GPS-Daten machen Bilder sicherheitsrelevant.


Geolocation in der Praxis

1. GPS-Koordinaten direkt im Bild

  • Viele Smartphones speichern bei jedem Foto automatisch die genaue Position.
  • Diese Koordinaten lassen sich mit gängigen Tools oder Online-EXIF-Viewern auslesen.
  • Ergebnis: Standort mit Straßen- und Gebäudepräzision.

2. Zeitstempel & Bewegungsmuster

  • Mehrere Fotos nacheinander → Rückschlüsse auf Reiserouten, Arbeitswege oder Aufenthaltsorte.
  • Beispiel: Ein Mitarbeiter postet regelmäßig Bilder aus dem Büro – der Standort des Firmengebäudes wird sichtbar.

3. Kombination mit anderen Quellen

  • Abgleich von Fotos mit Social-Media-Posts oder Presseartikeln verstärkt die Aussagekraft.
  • Reverse Image Search hilft, Bilder auch auf anderen Plattformen zu identifizieren.

Typische Risiken für Unternehmen

  • Standortoffenlegung: Firmengebäude, Rechenzentren oder Außendienstorte können präzise lokalisiert werden.
  • Mitarbeiterbewegungen: Reisen, Dienstpläne oder Abwesenheiten werden ungewollt sichtbar.
  • Kombination mit Social Engineering: Angreifer können auf Basis dieser Infos gezielte Angriffe planen.

Schutzmaßnahmen

  1. EXIF-Daten entfernen: Vor Veröffentlichung Metadaten automatisch löschen (z. B. in Bildbearbeitungssoftware oder per Konverter).
  2. Geotagging deaktivieren: GPS-Speicherung auf Unternehmensgeräten standardmäßig ausschalten.
  3. Awareness-Trainings: Mitarbeiter für die Risiken sensibilisieren – besonders beim Posten in Social Media.
  4. Monitoring: Eigene Bildinhalte regelmäßig auf Metadaten überprüfen.

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