Einleitung
Cloud-Speicher wie Amazon S3, Google Cloud Storage oder Microsoft Azure Blob Storage sind aus modernen IT-Landschaften nicht mehr wegzudenken. Sie machen Daten für Teams weltweit verfügbar – doch falsch konfiguriert können sie zur gefährlichen Informationsquelle werden.
Für die Passive Reconnaissance bieten frei zugängliche Buckets und Shares wertvolle Einblicke in interne Strukturen und manchmal sogar sensible Daten.
Was sind Cloud-Speicher-Buckets?
- Buckets oder Container sind Speicherbereiche in der Cloud, die für Daten wie Dokumente, Bilder, Backups oder Konfigurationsdateien genutzt werden.
- Standardmäßig sollten sie privat sein – doch Fehlkonfigurationen führen oft dazu, dass sie öffentlich zugänglich werden.
- Typische Anbieter: AWS S3, Azure Blob, Google Cloud Storage.
Welche Informationen lassen sich finden?
1. Offene Dateien & Verzeichnisse
- PDFs, Excel-Tabellen oder interne Reports.
- Backups von Datenbanken oder Logdateien.
- Quellcode, der versehentlich im Cloud-Speicher abgelegt wurde.
2. Metadaten
- Struktur der Buckets zeigt oft Namenskonventionen wie
test-bucket
,backup-2023
oderinternal-files
. - Rückschlüsse auf Organisation, Projekte oder Zeitpläne sind möglich.
3. Medieninhalte
- Bilder oder Videos, die intern gedacht waren, aber öffentlich abrufbar sind.
- Enthalten teilweise EXIF-Daten (siehe Teil 19/21 deiner Serie).
Beispiele aus der Praxis
- Ein Cloud-Bucket mit Millionen Kundendaten war ungeschützt über das Internet zugänglich.
- Entwickler legten ein Backup im S3-Bucket ab, das sensible Konfigurationen enthielt.
- Unternehmen speicherten interne Marketing-Präsentationen in einem offenen Ordner, der über Suchmaschinen auffindbar war.
Risiken für Unternehmen
- Datenschutzverletzungen: Kundendaten oder Mitarbeiterinformationen werden öffentlich.
- Compliance-Verstöße: DSGVO, HIPAA oder andere Regularien können verletzt werden.
- Angriffsfläche: Offene Konfigurationsdateien oder Backups können direkt für Angriffe genutzt werden.
- Reputationsschäden: Öffentlich gewordene Datenlecks schaden Vertrauen und Markenimage.
Schutzmaßnahmen
- Standardmäßig private Buckets: Zugriff nur für autorisierte Nutzer.
- Zugriffskontrollen: Rollenbasierte Rechte (RBAC) nutzen, keine Public-Reads ohne Notwendigkeit.
- Monitoring: Regelmäßige Prüfungen mit Security-Tools oder Cloud-Diensten.
- Namenskonventionen: Keine sprechenden Namen, die Rückschlüsse auf Inhalte erlauben.
- Awareness: Entwickler und Admins für Risiken sensibilisieren.
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