Einleitung
Eine der größten Herausforderungen in der Passive Reconnaissance ist nicht das Finden von Informationen – sondern das kontinuierliche Beobachten neuer Daten.
Hier kommen Tools wie Google Alerts ins Spiel: Sie ermöglichen es, automatisch über neue Inhalte im Netz informiert zu werden, die bestimmte Schlüsselbegriffe enthalten. Für Angreifer wie Verteidiger ist das ein mächtiges Werkzeug.
Was sind Google Alerts?
- Ein kostenloser Service von Google.
- Nutzer legen Suchbegriffe fest (z. B. Firmenname, Domain, Produkt).
- Google benachrichtigt per E-Mail, wenn neue Inhalte zu diesen Begriffen indexiert werden.
👉 Damit wird aus manueller Suche ein automatisiertes Monitoring.
Welche Informationen lassen sich überwachen?
1. Unternehmensnamen & Marken
- Neue Presseberichte, Blogposts oder Erwähnungen in Foren.
- Frühwarnsystem für Reputations- oder Phishing-Risiken.
2. Domains & Subdomains
- Alerts auf
example.com
odersub.example.com
. - Hilfreich, um Missbrauch der eigenen Marke zu erkennen.
3. Schlüsselbegriffe aus Projekten
- Projektnamen, Codenamen oder interne Begriffe können frühzeitig auftauchen.
- Angreifer nutzen dies, um laufende Entwicklungen zu identifizieren.
4. Mitarbeiter & Führungskräfte
- Alerts auf Namen von Personen → Social Engineering vorbereiten.
- Verteidiger erkennen, ob Mitarbeiter in kritischen Kontexten erwähnt werden.
5. Leaks & Sicherheitsvorfälle
- Kombination von Begriffen wie
Firma + Passwort
oderFirma + Leak
. - Frühwarnsystem für Datenpannen.
Nutzen für Passive Reconnaissance
- Angreifer: können Trends und Erwähnungen eines Unternehmens automatisiert verfolgen.
- Pentester: nutzen Alerts zur Vorbereitung und als Ergänzung für OSINT.
- Verteidiger: erkennen Missbrauch der eigenen Marke oder Datenleaks schneller.
Grenzen & Risiken
- Google Alerts durchsucht nur Inhalte, die von Google indexiert werden.
- Tiefere Quellen (Darknet, geschlossene Foren) bleiben außen vor.
- Angreifer können denselben Service nutzen, um Informationen über ein Ziel automatisiert zu sammeln.
Schutzmaßnahmen
- Eigene Alerts einrichten: Unternehmensname, Domains, Markenbegriffe überwachen.
- Monitoring-Strategie: Alerts in bestehende Sicherheitsprozesse integrieren.
- Kombination mit anderen Tools: Alerts sind ein Baustein, kein vollständiges Monitoring.
- Reaktionsplan: Definieren, was passiert, wenn ein kritischer Alert ausgelöst wird.
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